Der Autor ...und seine Vita

Im Sommer 1957 erblickte ich in München das Licht der Welt. In der Familie herrschte überschwängliche Freude. Beim Vater überwog vermutlich die Erleichterung – war ich doch der ersehnte Stammhalter. Ein anderes Denken gab es nicht.

Wir wohnten im Stadtteil Schwabing, wo ich die Grundschule in der Haimhauserstraße besuchte. Besuchte, ist die zutreffende Formulierung, denn der Ernst der Lage erhellte sich mir nur allmählich. Ob meiner Lese- und Schreibschwäche wurde ich zu einer Psychologin geschickt. Sie testierte mir Legasthenie. Ich verliebte mich in sie. Da war ich immerhin schon acht.

Der Vater war beruflich immer sehr beschäftigt, meist auch an den Wochenenden, und die Mutter war mit Bridgespielen ebenfalls ständig beansprucht. Die Abwesenheiten der Eltern bescherten uns Geschwistern ein gewisses Maß an häuslicher Harmonie, und wir nutzten das Vakuum und schufen uns früh eigene Welten jenseits der bröckelnden Fassade des Elternhauses.

Die Gymnasialzeit war bald ein einziger Rausch. Ganz oben auf der Welle der ausschweifenden Verlockungen der 1970er Jahre surfte ich dahin. Davon erzählt das Buch Vom Jungen, der kein Kind sein wollte. Was davon frei erfunden oder vielleicht doch wahr ist, ist unerheblich. Der Geist der Zeit war in jedem Fall so, dass alles genauso hätten stattfinden können.

Auf wundersame Weise kam ich dann doch noch erst zu einer Berufsausbildung und anschließend zu einem Diplomabschluss in Betriebswirtschaftslehre. Es folgten berufliche Stationen im In- und Ausland. Seit dem Jahr 2000 lebe ich wieder in München und arbeitete bis zum Ausscheiden aus dem Berufsleben Ende 2018 als Partner in einer Managementberatung.

Seither ist das Schreiben von Prosa, von Romanen und Erzählungen, meine Welt. Mit Kaleidoskop hat es angefangen. Es folgten die Romane Vom Jungen, der keine Kind sein wollte und 2023 Zürich, Frauenbadi. Derzeit arbeite ich an einem Band mit Erzählungen.